Irgendwie hab ich es endlich geschafft, meine 18 besten Texte, zu einem Buch zusammen zu stellen. Alles schnell zu einer PDF-Datei zu mantschen, den Preis festzulegen, und sofort Geld zu verdienen, war aber nicht drin.
Bei dem puren Gedanken an eine Veröffentlichung sah ich schon die schlechten Amazon-Kritiken vor meinem inneren Auge und die können wirklich erbarmungslos sein. Und beim mehrmaligen Durchlesen fand ich tatsächlich immer mehr Fehler und Unstimmigkeiten. Rechtschreibfehler wären einfacher zu korrigieren gewesen. Zumal der Duden-Korrektor Logikfehler leider nicht findet.
Den Duden Korrektor 8.0 mit dem aktuellsten Libre Office wieder zum Laufen zu bringen, war auch noch so ein Kapitel für sich. Eine Suche im Internet führt in solchen Fällen immer zu Leuten, die das Problem schon gelöst haben. Es fehlte eine dll. Außerdem hatte ich anscheinend gar nicht die aktuellste Version von Libre Office und auch Java war veraltet. Nun läuft alles, auch wenn ich nicht genau weiß, wie ich es hingekriegt habe.
Eine Geschichte musste ich fast vollständig umschreiben. Mit Recherche machte das aber sogar Spaß und war relativ einfach. Bei anderen Geschichten gab es kleinere Unstimmigkeiten, Logikfehler oder Schönheitsfehler, Dinge die missverständlich formuliert waren, unnötige Wortwiederholungen oder ein Ende, dass nicht zufriedenstellend genug war oder Dinge, die an den Haaren herbei gezogen wirkten.
Weil ich mich bei den Hausaufgaben für die Fernkurse immer an eine Seitenanzahl halten musste, war das Ende oftmals sehr abrupt und dadurch manches nicht klar und deutlich genug geworden. An einigen Stellen fehlten Details. Mit dem Überarbeiten bin ich auch noch nicht ganz fertig, aber immerhin kann ich jetzt erkennen, was es mal wird. Ich habe versucht, die Texte verschiedenen Themen zuzuordnen, und auch hier musste ich die Themenwahl verändern und Texte austauschen. Das war aber nicht so wild.
Viel schwieriger war es, eine Formatvorlage zu benutzen, die mit Rahmen und Hilfetexten gespickt ist. Zum Beispiel konnte ich den Hilfetext aus Fuß- und Kopfzeile gar nicht entfernen. Außerdem störten mich die Rahmen bzw. Striche im Text, die überall auftauchten und beim Einfügen neuer Texte immer mehr wurden und sich verschoben. Löschen funktionierte auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Irgendwann führte das Löschen dann dazu, dass immer mehr von diesen Strichen auftauchten. Es war zum Verrücktwerden.
Also erstellte ich mein Manuskript in einer neuen Datei und irgendwann hatte ich eine saubere Vorlage ohne diese nervtötenden Striche, obwohl anfangs beim Kopieren auch wieder Striche mit herüber genommen wurden.
Zwischendurch erfuhr ich, dass nicht automatisch alle Schriften lizenzfrei sind. Um nicht alles noch mal über den Haufen zu werfen, beließ ich erst mal die Schrift, die ich mir vorher ausgesucht hatte. Doch das Endergebnis meines Textes wird dann vermutlich leider anders aussehen. Es gibt lizenzfreie Schriften auf diversen Seiten als Download. Aber leider keine, die meiner ausgesuchten Schrift ähnlich war. Man muss die Schrift in das Dokument einbetten, damit sie später auch im E-Book erscheint. Denn das sollte es werden. Erst mal ein E-Book für alle Leute, die auf ihren E-Book Readern immer mehr Lesestoff benötigen.
Außerdem geht die Veröffentlichung meines E-Books in vielen Shops nur im epub-Format. Ich habe eine Extension für libre Office gefunden, die Dateien automatisch umwandeln kann und es gibt auch diverse Seiten, die so einen Service anbieten, doch bevor man das macht, sollte man erst mal den Inhalt, so weit es geht, überarbeiten.
Leider muss man aber bei epub noch diverse Grundregeln beachten: Keine überflüssigen Leerzeichen und Umbrüche, Formatvorlage für Überschriften benutzen, Inhaltsverzeichnis anlegen, aber keine Tabelle zur Hilfe nehmen und ein Impressum ist auch Pflicht. Hätte ich das bloß vorher gewusst.
Ich hatte dann auch so viele PDF, Word, odt, rtf und eine epub-Datei und verlor den Überblick, welches die aktuellste Version war. Das sollte nicht passieren. Dummerweise hatte ich die Dateien auch nicht so benannt, dass man sie gut voneinander unterscheiden konnte.
Es stellte sich heraus, dass die Dateien schreibgeschützt waren. Veränderungen gingen also nur in einer Arbeitskopie. Merkwürdig, ich hatte das nicht eingestellt. Ist das nicht mein PC? Na ja, was solls, da die Fehler nicht drin bleiben sollten, habe ich also eine Arbeitskopie erstellt, an die ich mich heute noch dran setzen muss.
Ach ja, um zu veröffentlichen braucht man auch noch ein ansprechendes Titelbild. Also habe ich in meinen digitalen Bildern herumgekramt und eins gefunden, was neutral und interessant genug ist und es so bearbeitet, dass es ein gutes Titelbild abgibt. Die richtige Schrift ausgesucht, schnell einen passenden Titel ausgedacht (ist ja nur Nebensache) und gespeichert.
Dann der Preis. E-Books mit Kurzgeschichten sind vermutlich nicht so gefragt, aber lasse ich den Preis auf 90 Cent, verdiene ich nichts daran und das war ja Sinn der Sache (das und gute Amazon-Kritiken).
So kompliziert ist es, wenn man etwas tatsächlich veröffentlichen will. Und ich bin noch nicht mal fertig damit.