Es stellt sich mir die Frage, warum man so viele Fehler erst erkennt, wenn man sich ernsthaft vornimmt, seine Texte auch zu veröffentlichen. Manchmal auch erst danach.
Im April dachte ich ja, ich könnte meine Texte so veröffentlichen, wie sie sind. Jetzt habe ich enorm lange daran herum gefeilt und begriffen, dass es mehr oder weniger gut geratene Rohfassungen waren. Aber jetzt ist es passiert. Ich habe 12 statt 18 meiner Kurzgeschichten veröffentlicht und gleich nach der Veröffentlichung noch zwei Fehler gefunden.

Jetzt brauche ich erst mal eine Pause.
Warum fällt es so schwer, eigene Fehler zu erkennen? Im Grunde bin ich ein sehr selbstkritischer Mensch und es ist ein Wunder, dass ich bei der Art und Weise, wie ich immer alles in Frage stelle, überhaupt so weit gekommen bin.
Vielleicht ist das ja der Knackpunkt. Wie heißt es noch mal in den Regeln des kreativen Schreibens? Anfangs muss man schreiben. Man muss die Ur-Gedanken denken und rauslassen. Man darf sich eben nicht gleich wieder zurücknehmen und korrigieren, alles in Frage stellen. Früher führte dieser Perfektionismus und die Angst, sich mit Fehlern zu blamieren, regelmäßig dazu, dass aus einer Idee gar nichts mehr wurde. Also muss man Fehler auch mal so stehenlassen können.
Das nächste Projekt ist auch schon in Sicht. Eine Sammlung von Science-Fiction-Kurzgeschichten und 12 Krimi-Kurzgeschichten. Die kann ich noch im Rahmen meines Fernkurses schreiben, dann bekomme ich vorab schon mal Feedback dazu. Den Fehler, zu glauben, dass man es nicht mehr überarbeiten muss, mache ich aber nicht mehr.

Dann wären da noch ca. 5 ungeschriebene Romane und die zum Teil sehr emotional geratenen Kurzgeschichten aus meiner Aktion »Jeden Tag eine Kurzgeschichte«, ein paar ältere Sachen und einige Übungen, die zu ziemlich interessanten Ergebnissen geführt haben. Inzwischen habe ich dazu auch eine Idee entwickelt.
Wann soll ich das bloß alles schreiben?

Mir ist aufgefallen, dass ich früher emotionaler geschrieben habe. Also vor 3-4 Jahren noch. Aber vielleicht muss ich nur zwischendurch mehr Übungen machen.

Jedenfalls, meine Kurzgeschichtensammlung ist bei neobooks erschienen und ich bin schon sehr gespannt, auf meine ersten Rezensionen, bei denen mir die noch vorhandenen Fehler erbarmungslos um die Ohren geschlagen werden.

http://www.neobooks.com/werk/44216-was-mit-tilde-kreul-passierte.html