Ich hab nachgedacht. Für die erste Rohfassung habe ich versucht, mindestens ein Mal pro Woche ein „Kapitel“ oder eine Szene zu schreiben. Diese waren 4-10 Seiten lang, am häufigsten 7 Seiten. Ich habe 52 Kapitel bzw. Szenen geschafft. Pro Kalender-Woche eins. Theoretisch ergibt das ca. 364 Seiten. Drücke ich aber auf den Normseitenknopf, dann sind es 424 Seiten mit 2 Seiten Inhaltsangabe.
Die erste Rohfassung war leider auf allen Datenträgern, die ich offen hier stehen habe, verschwunden. Zudem ist mein PC mit samt Windows mehrmals abgestürzt, und mein Papyrus sagte mir, er kann eine Datei, die ich trotzdem noch gefunden habe, nicht laden, weil der Cloudanbieter nicht ausgeführt wird. Nun ja, die vorherige Art, Dinge zu sichern war dann wohl doch die Sicherste. Und wenn ich die Datenträger dann verstecke. Zum Glück war es darauf noch nicht gelöscht.
Ich bin zwar auch paranoid manchmal, aber ich kann meine Tür nicht abschließen, da sie komplett schief ist, zumindest nicht von außen. Von innen geht es gerade noch. Und dass Leute einfach in mein Zimmer gehen und Dokumente austauschen, das kenne ich ja noch von der Krebstherapie. Wenn selbst Ärzte das machen, wer läuft dann sonst noch hier rum, wenn keiner zu Hause ist?
Tatsache ist, dass ich es fast schon gewöhnt bin, dass Leute mir nichts gönnen. Es gibt zwar Leute, die unglaublich viel von mir erwarten und an mich glauben, aber ob von denen inzwischen noch einer übrig ist, weiß ich nicht. Ich zehre aber heute noch seelisch von der Erinnerung daran.
Die anderen sagen einerseits, dass ich es nicht kann, wollen aber nicht, dass ich von dem, was ich schon geschafft habe, profitiere. Darum planen sie scheinbar schon, wie sie es mir dann klauen können. Dass man damit nicht unbedingt Geld verdienen kann, selbst wenn es gut ist, bedenken diese Leute dabei meistens nicht. Für mich ist es wichtig, weil es mein Projekt ist.
Ich kenne das schon von früher, wo sie mir alle „helfen“ wollten. Es gibt zwei Arten von Hilfe:
Erstens: Du gibst der Person das Gefühl, dass sie es alleine schaffen kann und das ihre Gedanken gut sind (Zum Beispiel kannst Du sagen: „Du musst das einfach nur so aufschreiben, wie Du es mir erzählt hast“). Denn dann hätte man zumindest schon einen Überblick, was es werden soll. Oder Du gibst ihr zumindest das ehrliche Feedback, dass sie benötigt, um sich zu verbessern (zum Beispiel: Langweilig, kann man nicht veröffentlichen, zu viele Fehler, interessiert keinen, aber in netten Worten).
Zweitens: Du glaubst, dass Du aus der Idee etwas machen kannst, was mehr massentauglich ist und darum mehr Geld bringen würde. Du arbeitest also selbst an dem Projekt, bis es zu etwas wird, was sie sich niemals vorgestellt hatte. Weil sie das niemals hinkriegen würde und weil Du das nun mal besser kannst. Warum dann nicht gleich eine eigene Idee haben? Stimmt ja, manche Leute beherrschen (ihrer Meinung nach) die Technik, haben aber einfach keinerlei Fantasie.
Vielleicht ist das Gefühl, dass das so ist und die Erinnerungen, die das bestätigen, ja der Grund, warum ich mich gerade besser fühle, wenn ich mich zu Hause verkriechen kann. Lockdown ist für viele ja reinste Folter, weil sie nicht rausgehen und sich mit anderen treffen können, um sich soziale Bestätigung zu holen. Ich sage nicht, dass ich das gar nicht brauche. Aber ich hab mich einfach daran gewöhnt, dass ich damit sparsam umzugehen habe.
Ich habe mich gerade gefragt, ob ich meine erste Rohfassung in eine Audio-Datei umwandeln könnte und wie das wäre, sich das anzuhören. Leider ist die Datei für meine App aber zu lang. Es gibt zwar Programme, die über 600000 Zeichen in Audio umwandeln können, aber nur mit einer 80 Euro pro Monat Premium-Version. Wäre schön gewesen. Ich könnte es ja auch selbst lesen. Ich könnte es vielleicht einzeln versuchen. Also 52 einzelne Kapitel. Vielleicht ist es aber auch besser
, dass erst mal zu lassen.
In Papyrus werden mir auch tausende Fehler angezeigt. Hauptsächlich Stilfehler. Wortwiederholungen, Hilfsverben und Blähwörter. Allein schon wegen der Überarbeitung sollte ich die nächste Rohfassung nicht unendlich lang werden lassen und mich gleich darauf konzentrieren, verständlich und möglichst kurz zu schreiben.
Und jetzt kommt meine Rechnung und mein Zeitplan:
Pro Hinsetzen und schreiben schaffe ich 4-10 Seiten, an einem Tag sogar 13 Seiten. Wenn ich den ganzen Tag schreibe, schaffe ich sicherlich auch 30 Seiten, aber dann ich nichts anderes an dem Tag machen. Nicht arbeiten, kein Netflix gucken und keine Computerspiele. Hab ich auch alles schon mal gemacht. Werde ich aber nicht jeden tag können, wegen Schulter-Arm-Syndrom.
Realistisch sind 5-10 Seiten.
Ich habe zwei Projekte.
Das kleine Projekt soll maximal 150 Seiten haben. Wenn ich 5 Seiten pro Kapitel schreibe sind es maximal 30 kapitel. Bei 10 Seiten pro Kapitel sind es maximal 30 Kapitel. Also 15 – 30 Kapitel. In einer ersten Planung habe ich es auf 21 Kapitel gebracht. Vermutlich gibt es in einem Kapitel mehr als eine Szene. Eine Szene könnte dabei auch nur einen Absatz lang sein. Die genaue Unterscheidung fällt mir noch schwer. Es steht aber fest, dass ich gut voran komme, wenn ich eine Sache in einem Zug durchschreibe. ich könnte also bei 1 Kapitel pro Tag die Rohfassung in 15 – 30 Tagen fertig schreiben.
Das große Projekt sollte maximal 400-500 Seiten haben. Das sind 80-100 Kapitel, wenn diese nur 5 Seiten lang sind, was unrealistisch ist. Oder 40 – 50 Kapitel, wenn diese 10 Seiten lang sind, was realistisch ist. Wenn ich 5 Seiten / Kapitel schreibe, kriege ich mehr Stationen der Heldenreise. Wenn ich 10 Seiten nehme, kann ich mich mit einem Kapitel mehr beschäftigen. Da man zwischendurch auch die Zeit raffen kann, neige ich zu dem letzteren. Falls ich wieder ca. 7 Seiten schreibe sind es ca. 72 Kapitel. Das könnte ich also theoretisch in 40-72 Tagen schaffen, wenn ich jeden Tag ein Kapitel schreibe.
Insgesamt wären das 3 1/2 Monate für 2 Rohfassungen. Dann kommt noch die Überarbeitung, bevor ich es veröffentlichen könnte.
Aber was, wenn ich dann wieder nicht zufrieden bin? Vielleicht sollte ich die erste Rohfassung überarbeiten, nur um das auch mal zu üben. Ich könnte beides veröffentlichen. Die erste Rohfassung gratis hier. Und die zweite bei Amazon oder irgendwo, wo es kein Geld kostet, es zu veröffentlichen. Oder sind das jetzt wieder Aufschiebe-Ausreden?
Ich werde heute vielleicht an dem Artikel über alternative Medizin weiter schreiben, mit Schwerpunkt auf die Definition.