Zu viele Bilder

Heute hab ich wirklich irgendwas falsch gemacht. Das erste Bild hat mir nicht gefallen, da hab ich einfach weiter gemacht. Es hat mir zwar gutgetan, mal wieder ein paar Bilder zu malen, aber irgendwie sind diese Bilder kein Ausdruck der Kommunikation mit meiner Seele mehr, sondern einfach nur Bilder. Irgendwelche Bilder. Der Sinn der Übung ist ja nicht, besonders tolle Bilder zu zeichnen/ malen, sondern Selbsterfahrung und Reflexion zu üben.

Das erste Bild zeigt ein Auge. Das Auge ruht auf einer Art Glas, es können aber auch Tränenbäche in Blau und Orange sein. Links ist ein blauer Schatten mit einem weißen Fleck darin und rechts ein weiteres Auge, aber nur ein Augapfel. Wie auch immer, das andere Auge schwebt auch im Raum und hat kein Gesicht, zu dem es gehört. Ich wusste nichts damit anzufangen. Wahrscheinlich hab ich einfach irgendwas gekritzelt. Wenn ich jetzt drüber nachdenke, gäbe es schon einige Möglichkeiten, das Bild zu deuten. Das Auge nimmt alles auf, was es sieht. Es muss, denn das ist die Funktion eines Auges. Es gibt gute Dinge (Orange?) und schlechte Dinge (Blau?). Im Autoradio haben wir auf dem Heimweg von einer Frau gehört, die Facebook verklagt. Sie arbeitet im Löschzentrum und muss sich ständig grässliche Bilder und Videos ansehen. Das allein kann einen Menschen traumatisieren. Der blaue Schatten könnte eine Depression oder das Trauma als solches darstellen. Das andere Auge ist eine Art inneres Auge, welches die ganzen Informationen noch einmal prüft und bewertet. Es geht also darum, was man sieht, was man nicht verkraftet und was man dann wieder erinnert, aber auch um Dinge, die man vielleicht niemals verarbeitet, weil sie einfach im toten Winkel verborgen bleiben.

Dann hab ich wieder Kreise gemalt. Diesmal in Gelb. Darum herum das Unendliche. Ich dachte an ein schwarzes Loch, aber das Innere ist leuchtend gelb wie eine Sonne. Trotzdem sehen die Kreise wie eine Spirale aus. Man wird hinein gezogen. Hinein gezogen werden bedeutet immer Kontrollverlust, da tröstet es auch nicht, dass die Farben so schön sind.

Das nächste Bild zeigt zwei Figuren, die miteinander verwachsen sind. Vielleicht Mutter und Kind? Sie sind sich zugewandt, aber zwischen ihnen klafft eine organische Trennwand. Es könnten siamesische Zwillinge sein, das Drumherum ist der Mutterleib. Es ist ganz klar, dass es hier um Verbundenheit und Abgrenzung geht und auf dem Bild ist beides zu sehen. Aber als ich es gemalt hatte, dachte ich nur: “blödes Bild…”

Dann malte ich wieder so ein Ballongesicht ohne Hals. Um das zu kaschieren, der schwarze Raum unter dem Gesicht. Es sieht müde aus. Gleichgültig, aber auch ruhig. Augenringe, wie eine Nacht durch geheult. Der Hintergrund ist Blausilber und es fliegt ein Blatt durch die Luft. Im Hintergrund dieses ruhigen oder gleichgültigen Blickes tobt also eine Art nächtlicher Herbststurm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss malte ich eine Katze. Eine Katze, die ruhig auf dem Boden liegt. Eingerollt. Der Schwanz ist unter Spannung, klopft vielleicht auf den Boden, die Augen sind starr und voller Energie, die Pfoten in Bewegung. Diese Katze ruht sich nicht aus. Sie springt gleich los, sie lauert. Darum ist der Hintergrund auch rot.

Es ist egal, dass ich nun die Bilder für fünf Tage gemalt habe, denn der Monat ist ja nicht mehr so lang und ich will pünktlich mit einem meiner neuen Projekte anfangen. Weniger machen, aber sich mehr darauf konzentrieren. Könnte eine gute Idee sein.

Ich hab dann wieder in alten Texten gestöbert und einen weiteren Text gefunden, der sich mit der Flucht nach Schweden beschäftigt. Wenn ich bedenke, was ich für die Geschichte alles geplant hatte. Schade, dass ich nie was zu Ende schreiben kann. Ich denke immer, es ist zu schlecht oder ich kann die Qualität der Sachen nicht aufrecht erhalten, weil ich den Überblick verliere und mich in logische Fehler verstricke oder komme in der Geschichte einfach nicht weiter. Vielleicht sollte ich es mir zur Routine machen, jede Woche mindestens einmal einen dieser unvollendeten Texte raus zu kramen und zumindest das zweite Kapitel dazu zu schreiben. Das dritte Kapitel kommt dann eben wieder erst in 20 Jahren oder so? Keine Ahnung, was mit mir los ist und warum ich das einfach nicht schaffe. Der Versuch ist sogar älter, als der andere, von Anfang 2012.

Übung, die Flucht

Sehr selten schreibe ich auch nach Themen von Wettbewerben. Das schicke ich dann aber nie ab. Im September 2014 schrieb ich das hier:

Sprung in die Freiheit

Schon wieder. Immer wieder gerate ich in dieselbe Situation mit denselben Gefühlen und wahrscheinlich aus denselben Gründen. Mein Leben scheint sich immerzu im Kreis zu drehen.

 

Alle Bemühungen, aus diesem Kreislauf auszubrechen, führen mich immer wieder dahin zurück, wo ich angefangen habe. An denselben Ort, der immer noch nicht alle seine Geheimnisse preisgegeben hat. Warum?

 

Ich kann mich erinnern.

 

Ich kann mich nicht erinnern.

 

Immer, wenn ich denke, ich könnte mich erinnern, werden mir die Fehler und Lücken in meinen Erinnerungen bewusst. Zweifel. Ich bekomme Zweifel. Vielleicht bin ich hereingelegt worden. Das Opfer einer Verschwörung. Vielleicht bin ich belogen worden. Das Opfer einer Intrige. Vielleicht habe ich etwas falsch verstanden. Ich habe Probleme, meinen Wahrnehmungen noch zu trauen. Ich habe Probleme dabei, meine Erinnerungen zu deuten, die nur noch aus Fragmenten bestehen. Ich hasse es, wenn Menschen sagen, dass es keine eindeutige Wahrheit gibt, dass jeder nur seine eigene Interpretation der Ereignisse speichert. Und doch weiß ich, dass dies der Wahrheit am nächsten kommt. Der Wahrheit, die ich finden sollte. Menschen verdrängen zu viel. Es gibt immer eine erlaubte und eine verbotene Wahrheit. Und es gibt Menschen, die es ausnutzen, dass andere Menschen schnell verdrängen. Natürlich gibt es Fakten, die wie bei der Recherche im Journalismus durch systematisches heran tasten annähernd genau herausgefunden werden könnten. Doch das löst Gefühle aus und gefährdet die Stabilität von Individuen und Gruppen. Es führt zu Ängsten und Bedrohungen.

 

Es gibt nicht nur diesen einen Ort. Das zumindest weiß ich genau und ich lege Wert darauf. Es gibt noch mehr Orte, die eine Rolle spielen. Orte an denen ich gewesen sein muss. Irgendwann. Und dann ist irgendetwas passiert. Vielleicht hat es nicht mal etwas mit mir zu tun. Vielleicht aber doch. Es kann nicht alles nur eine Psychose sein. Ich stand am Fenster. Ich war verzweifelt. Ich habe ihre Stimmen gehört und dachte, es würde wieder etwas Schlimmes passieren. Ich hörte dieses hämische Lachen. Ich wollte raus springen. Doch Jemand hielt mich am Bein fest. Es war kein versuchter Selbstmord. Es war der Versuch, aus der Situation zu entkommen. Das Fenster als Fluchtweg, wenn die Tür verschlossen ist. Von einem Dachfenster aus, kann man aufs Dach klettern, um sich zu retten. Doch aus dem fünften Stock eines Hotels kann man nur entkommen, wenn man springt. Damit nimmt man schwere Verletzungen in Kauf, die aber allesamt harmloser erscheinen, als in der Situation gefangen zu bleiben, aus der man entkommen will. Gefangen sein, hilflos ausgeliefert sein, nicht aus der Situation herauskommen. In eine Geschichte hinein geraten, aus der man sich schlecht wieder befreien kann. Das kann eine Psychose auslösen. Psychose bedeutet nicht, dass alles nicht wahr ist.

 

Orte haben die Fähigkeit, verlorene und absichtlich verdrängte Erinnerungen wieder an die Oberfläche zu befördern. Wenn man es zulässt. Orte sind wie viele andere Dinge Erinnerungskonserven. Auch Personen können genau wie Orte Erinnerungen hervorrufen. Manchmal nur deren Gesichter oder Stimmen, manchmal auch deren Bewegungen. Geräusche, Gespräche, Situationen und Worte können Erinnerungen wieder zu Tage befördern. Erinnerungen, die verschwunden waren. Ich habe das oft erlebt. So oft, dass es mir wieder unglaubwürdig vorkommt.

Aber woher sollte ich wissen, ob es sich um Gedanken, Assoziationen oder echte Erinnerungen handelt? Ich wusste ja, dass ich eine kreative, Fantasie begabte Frau bin. Ich stelle mir alles immerzu bildlich vor. Was ich mir nicht vorstellen kann, existiert für mich auch nicht. Ich stelle mir auch Dinge vor, von denen mir nur erzählt wird. Und beim Lesen eines Textes habe ich normalerweise lebendige Bilder davon im Kopf, wenn der Text das hergibt.

 

Wie findet man die Wahrheit heraus?

 

Allein kann man diese Aufgabe nicht lösen. Besonders dann nicht, wenn man schon angefangen hat, an seinen eigenen Wahrnehmungen zu zweifeln. Wenn man alles in Frage zu stellen beginnt. Menschen, mit einem angeschlagenen Selbstbewusstsein brauchen andere Menschen, die ihnen dabei helfen. Dabei ist es schwierig, Informationen zu überprüfen, wenn die Namen der Beteiligten nicht bekannt sind und auch das Datum, die Jahreszeit oder der Ort nicht bekannt ist. Es muss klar sein, dass Erinnerungen sich immer ein bisschen verändern. Wichtig ist, welcher Aspekt die Erinnerungen ausgelöst hat. Zu sehen, dass etwas falsch gespeichert sein kann, ist genauso wichtig, wie den Wahrheitsgehalt der Erinnerungsfragmente erstmal nicht zu stark zu bezweifeln. Menschen, die sich an Verdrängtes erinnern, sind nicht etwa verrückt, sondern auf dem Wege, wieder gesund zu werden.

 

Ich weiß nicht mehr genau, wer mein Bein festgehalten hat. Oder warum ich auf das Dach geklettert bin. Aber in letzter Zeit sind immer mehr solcher Erinnerungen an die Oberfläche gekommen. Menschen verstecken sich, springen, kämpfen, werden bedroht, diskutieren, halten Waffen in den Händen, Türen werden abgesperrt.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich mich immerzu im Kreis bewege. Ich suche die Wahrheit, die ich dann anzweifele, wenn sie in Spuren sichtbar wird. Ich gebe auf und starte meine Suche neu. Immer und immer wieder. In meinem Kopf gibt es weder ein Fenster noch eine Tür. Ich kann mich von meinen eigenen Gedanken und Erinnerungen nur durch erneutes verdrängen und vergessen befreien. Doch das hat seinen Preis. Diesen kann ich nicht bezahlen. Darum muss zumindest ein Teil der verdrängten Erinnerungen, in leicht verdauliche Fragmenten zerlegt, in meinem Bewusstsein erhalten bleiben.

 

Vor vier Jahren war ich anscheinend noch nicht so weit wie heute. Ich hab es noch nicht laufen lassen können, sondern hab aktiv versucht, “die Wahrheit” zu erinnern. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Was in dem Moment unmöglich ist, sobald irgendjemand in die Erinnerungen hineingefuscht hat. Und auch das ist bei mir oft genug passiert. Die Leute wollten bestimmen, an was ich mich erinnern würde und an was nicht. Sie haben sich in meinem Beisein darüber unterhalten und gelacht. Sie dachten, ich vergesse das ja eh wieder, was auch so war. Aber Erinnerungen sind wie ein Meer voller Gedanken. Wenn man seine Hand hinein streckt und etwas raus holt, dann kann es genau das Passende sein, was man in dem Moment braucht.

Meine Krebstherapie hat noch mal einen ganzen Batzen Erinnerungen zu Tage befördert, die verloren waren. Ich hab das nicht absichtlich versucht, sondern es waren Assoziationen der gegenwärtigen Ereignisse, die zu Erinnerungen führten. Es hat zwar Ängste ausgelöst, aber ich hatte ein Ziel, von dem ich mich nicht ablenken lassen wollte. Meine Therapie zu schaffen. Zum ersten Mal war bewusst und unbewusst eine Sache wichtiger, als meine Erinnerungen, nämlich mein Leben, meine Gesundheit. Irgendwann bemerkte mal jemand, dass mit jedem neuen “Trauma” etwas Altes wieder an die Oberfläche kommt. Da fingen die Leute an, es auszuprobieren und mich absichtlich zu verletzen, damit ich mich an Vergangenes erinnern kann. Anfangs wollte ich es sogar selbst so versuchen, aber ich merkte bald, dass es den Leuten zu viel Spaß machte und es mich immer tiefer in die Verdrängung trieb.

Ich glaube, es gab auch mal einen Wettbewerb zum Thema Stille. Ich muss dazu erst mal eine Liste angelegt haben, damit ich mich dem Thema nähern konnte. Die Liste finde ich auch inspirierend. Als Schreibübung mit anderen Begriffen auch ziemlich nützlich. Ja, das könnte auch die Schreibübung aus irgendeinem Schreibratgeber gewesen sein:

50 x positive Stille

  1. Positive Stille muss nicht ganz still sein. Es kann eine Stille sein, in der nicht gesprochen, nicht gedacht wird.
  2. Beruhigende Naturgeräusche wie Meeresrauschen, Urwald, Delfingesänge oder Wasserfälle sind Beispiele dafür.
  3. Beruhigend kann auch Musik sein. Dann ist es außen nicht ruhig, aber wohl Innen. Musik wirkt beruhigend, wenn man sie mag. Das ist für jeden etwas anderes. Man mag die Musik, die mit den eigenen Gehirnwellen im Einklang liegen.
  4. Stille und in sich selbst ruhen.
  5. An nichts denken, sich über Nichts Sorgen machen müssen oder einfach alles ausblenden, was einem Sorgen machen könnte.
  6. Keine Gedanken, kein Frust, kein Verzweifeln.
  7. Kein Versuch, irgendetwas zu schaffen oder zu regeln.
  8. Einfach loslassen und in der Gegenwart aufgehen.
  9. Selbstachtsamkeit üben.
  10. Nicht hektisch herumrennen, sondern in sich hineinhorchen, versuchen, die Stille zu interpretieren, die hinter all dem Lärm ist, um zu sehen, was man wirklich will und wo man steht.
  11. Ruhig atmen, weil man endlich akzeptiert hat, dass man nicht alles haben oder erreichen oder sein kann und dass dies auch gar nicht notwendig ist.
  12. Stille, keine Bewegung, sondern Ruhe. Alle Muskeln sind entspannt, nichts verkrampft sich mehr.
  13. Eine sanfte Form der Müdigkeit breitet sich aus.
  14. Loslassen, sich fallen lassen in seine eigenen Träume und Gedanken.
  15. In der Fantasiewelt schwelgen und sich freuen, dass man zu einer so reichhaltigen Vorstellungskraft fähig ist, auch wenn die Träume niemals wahr werden.
  16. Sich selbst loslassen, ohne sich aufzugeben.
  17. In einer bequemen Pose meditieren und ausruhen.
  18. Geringe Körperspannung oder auch Bewegung, bei der nicht gedacht wird.
  19. Ruhe und Stille entsteht manchmal auch durch ein Gefühl der Sättigung.
  20. Gesättigt sein, nicht hungrig, nicht suchend, sondern satt und schläfrig.
  21. Stille ist, nichts mehr suchen oder versuchen zu müssen.
  22. Stille ist, zu finden oder zu wissen, wo es ist.
  23. Stille ist, sich selbst zuzuhören, beim Atmen, beim Denken, beim Fühlen und sich nicht zu vergessen.
  24. Stille ist, wenn man sich geborgen fühlt.
  25. Der innere Kritiker ist still.
  26. Man ist mit sich selbst zufrieden.
  27. Zufrieden sein, glücklich vielleicht sogar.
  28. Stille ist Einsamkeit, die nicht traurig macht.
  29. Stille ist ruhe und Zufriedenheit.
  30. Ich liebe die Stille, wenn ich meine Schritte höre, selbst auf extrem weichem Untergrund wie Sand oder Gras.
  31. Wenn der Wind und die Vögel das Einzige ist, was ich hören muss.
  32. Und mein eigener Atem, mein Herzschlag.
  33. Wenn ich fühle, wie das Blut durch meinen Kreislauf gepumpt wird und die Luft meine Atemwege erfrischt und meine Gedanken klarer macht.
  34. Wenn ich eintrete in das kalte Wasser eines fließenden Flusses, an einer Stelle, wo mich niemand beobachten kann und das Wasser ganz klar ist.
  35. Wenn all die lauten Geräusche wie Tiergebrüll, Donnergrollen, Sturm oder das Rauschen der Blätter im Wind aus der Natur stammen und uns erinnern, dass wir dazugehören.
  36. Wenn ich die Augen schließe und einfach einschlafe, ohne dass ich früher oder später von beunruhigenden Geräuschen geweckt werde, wie Streitgespräche, ein grelles Weckerklingeln, pochen an der Tür, Türenknallen oder das Heulen des Windes, wenn er sich in irgendwelchen Nischen des Hauses verfangen hat.
  37. Stille kann man sich leisten, wenn man weiß, wer man ist und wo man hingehört.
  38. Wenn man sich nicht durch Gerede, Lügen oder Tricks aus der Ruhe bringen lässt.
  39. Stille ist, sich an die eigene Hand nehmen und bei offenen Vorhängen schlafen, damit man das Weltall sehen kann.
  40. Im Weltall herrscht Stille.
  41. Stille herrscht aber auch, wenn man aufgegeben hat, auf andere zu schauen, was sie können, was sie besser können, was sie erinnern können und man selbst vergisst.
  42. Stille ist, sich selbst zu verzeihen, dass man Fehler hat und Unzulänglichkeiten.
  43. Stille ist Ruhe und Beruhigung.
  44. Stille ist, auf die eigenen Wünsche, Intuitionen und innere Stimme zu hören, um entscheiden zu können, was man möchte, was man will und was nicht gut für einen ist.
  45. Stille braucht man, um ein Buch zu lesen.
  46. Stille ist höchste Konzentration und mit sich selbst zufrieden zu sein.
  47. Stille ist, selbst einen Song zu schreiben.
  48. Stille ist, die ganzen versteckten Gefühle rauszulassen in Form eines Gedichtes.
  49. Stille ist Liebe und Zuwendung und Zuversicht, dass alles besser wird.
  50. In der Ruhe liegt die Kraft. Das sagt man nicht umsonst.

 

50 x negative Stille

  1. Negative Stille tut weh.
  2. Wenn man in sich selbst hineinhorcht und nur Schmerz wahrnimmt.
  3. Wenn man eine Frage stellt und keine Antwort bekommt.
  4. Wenn man auf diese Antwort ein Leben lang verzweifelt wartet.
  5. Stille entsteht im Kopf, wenn man begreift, was die Wahrheit ist.
  6. Was man nie bekommen wird und vielleicht niemals hatte.
  7. Stille ist das flaue Gefühl im Magen, wenn man begreift, dass man in Gefahr ist.
  8. In diesem Moment ist man ganz allein auf sich gestellt.
  9. Man wird verlieren. Wieder mal.
  10. Stille ist wie fließendes Blut aus einer offenen Wunde.
  11. Stille ist das Geräusch, das eine alte Narbe macht.
  12. Stille ist das üble Gefühl des sich überfressens.
  13. Wenn die Gedanken betäubt sind und der Körper gelähmt.
  14. Wenn man keine Chance hat, zu reagieren.
  15. Stille herrscht da, wo Angst ist, weil alle sich ducken.
  16. Bei Gefahr kann man nicht denken oder sich konzentrieren auf das Positive.
  17. Denn dann herrscht das Negative vor und es kann nicht einfach bekämpft werden.
  18. Negative Stille ist Schweigen, wenn beide den anderen nicht mehr mit Worten verletzen wollen. Wenn keine Kommunikation ohne Schmerzen oder Lügen mehr möglich ist.
  19. Es herrscht Stille, wo alles tot und abgestorben ist.
  20. Still ist der Schmerz, den ich erleide, den niemanden interessiert, über den ich nicht sprechen will.
  21. Ich kann auch nicht, denn wenn ich versuche, meine Gedanken und Vorstellungen zu fokussieren, sind sie still und verschwommen, sodass ich sie nicht greifen kann.
  22. Stille herrscht zwischen uns, weil ich Dir nicht gerecht werden kann und mir selbst auch nicht und keine Kraft mehr zum Kämpfen habe.
  23. Stille herrscht in meinem Kopf, wenn ich versuche, mich einem Thema zu widmen, dies mir aber nicht gelingt.
  24. Ich kann nicht denken, kann nicht denken ohne Stille oder wegen der Stille.
  25. Wenn man etwas sagt und keiner reagiert menschlich, dann herrscht lähmende Stille.
  26. Stille herrscht, bevor der Jäger ein Tier schießt.
  27. Stille herrscht vor den Sturm.
  28. Stille herrscht vor, wo Gedanken verboten sind.
  29. Stille breitet sich aus, wo man auf Unverständnis stößt.
  30. Immer reden, aber keine Antwort erhalten.
  31. Gegen eine Wand reden und sich unglaublich einsam fühlen.
  32. Immer wieder Dinge wiederholen müssen.
  33. Dinge tun, die man eigentlich nicht will.
  34. Immer irgendetwas wollen, ohne es erreichen zu können.
  35. Unangenehme Stille herrscht dort, wo Missverständnisse entstanden sind und wo Schuld sich ausbreitet.
  36. Stille ist schweigen aus einem inneren Schmerz heraus, weil jemand verletzt oder verloren wurde.
  37. Stille herrscht da vor, wo eine Stimme verboten ist.
  38. Wo keine Gegenrede und Widerspruch erlaubt ist.
  39. Stille ist lähmend, wenn kein Widerstand mehr möglich ist.
  40. Stille herrscht vor, wo Erklärungsversuche sinnlos sind, weil sie auf taube Ohren stoßen.
  41. Wo nichts gilt und sich darum Stille ausbreitet.
  42. Stille ist Wortlosigkeit und Einsamkeit.
  43. Baden in Unzulänglichkeiten.
  44. In Stille beobachten, wie eine Spinne ihr Netz spinnt und dann ihre Opfer in Fäden wickelt.
  45. Stille kann wehtun, wenn man sich Bewegung, Leben und Worte herbeisehnt.
  46. Stille tut weh, wenn man anderes erwartet hat.
  47. Stille. Ist sie besser, als lautes Geschrei oder ist Geschrei klärend, während Stille lähmend ist?
  48. Stille herrscht, wo man abrufbare Gedanken nicht mehr findet, weil alles blockiert wurde.
  49. Stille beherrscht den seelischen Schmerz und die Todes-Angst und umgekehrt.
  50. Stille bedeutet Tod und Verderben und Untergang. Wer still ist, der hat es aufgegeben. Hat sich aufgegeben.

Ich bin jetzt still und geh mal zu Bett…

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