Durcheinander

Ich schreibe jetzt alles durcheinander. Ich schreibe an drei verschiedenen Sachen. Vermutlich kommt später auch noch mehr dazu. Ich gehe nicht mehr der Reihenfolge nach und riskiere damit, später viel sortieren zu müssen. Aber das muss ich sowieso. Ich lasse einfach das raus, was raus kommt, auch wenn es nicht das Vorgehen ist, was in Ratgebern empfohlen wird.

Ich will und werde so schreiben, dass ich auch irgendwann mal fertig werde. Im Besten Fall hab ich am Ende des Jahres dann drei Rohfassungen von zwei Projekten. Keiner von meinen inspirierten Gedanken soll verloren gehen. Ich will aus allem eine Szene machen.

Während dessen dauern die Demonstrationen noch an und es gibt erste Stimmen, die sich darüber aufregen, dass alle Corona-Regeln jetzt egal sind. Das war auch mein erster Gedanke. Es wird Heuchelei gebrüllt. Als würden die Leute nur auf die Strasse gehen, um ihr Gutmenschentum zu beweisen. Aber wenn alle so wären wie ich und keiner auf Demos gehen würde, wie sollten dann die Regierenden erkennen, dass sie was falsch gemacht haben?

Ist es nicht die größere Heuchelei, zu denken, man könnte etwas ändern, wenn man zu Hause sicher auf dem Sofa sitzt oder am PC ein paar Kommentare ablässt? Ein paar Unterschriften auf ein paar Petitionen und schon hat man die Welt gerettet?

Nein. So läuft das leider nicht. Ich muss mich bei allen bedanken, die demonstriert haben, als ich es eigentlich auch hätte tun müssen, denn diese Leute helfen wirklich mit, die Welt so zu verändern, wie ich sie haben will. Ohne Rassismus zum Beispiel. Die Leute riskieren ihr Leben.

Man sieht in vielen Videos jetzt, dass Polizisten sich wahllos dunkle Leute raus picken und ohne Vorwarnung drauf springen, sie zu Boden reißen und ihre Arme nach hinten drehen. Auch einige Polizisten in Deutschland wurden dabei gefilmt, wie sie das kopieren, was die KKK-verseuchte Polizei in USA macht.

Ein Mädchen wurde aus dem Zug gezerrt von einem alten Nazipolizisten, weil sie die Füße auf dem Sitz hatte. Wer nicht erkennt, warum das rassistisch ist, der tut mir leid. Eine Frau mischt sich ein. Sie ist auch etwas dunkler. Dann diskutieren sie und am Ende ruft der alte Rassisten-Greis Verstärkung und sie führen dann zu fünft zwei unbewaffnete Frauen ab. Wegen einem Fuß auf dem Sitz. Und es gibt wirklich welche, die dann drunter schreiben, sie hätte halt freche Antworten gegeben. Sie Das war nicht in Deutschland, aber anscheinend sind die Rassisten jetzt überall wach geworden und kriechen gerade aus ihren Löchern. Und es ist Rassismus, dass sie die Verhältnismäßigkeit völlig aus dem Blick verlieren. Aber die scheint es in USA sowieso nicht zu geben.

Wenn ein Mann mit Parolen eines rassistischen Kultes die Wahl gewinnen kann, kann man auch von dem Land nicht mehr viel erwarten.

Es ist schwer, sich auf die eigene Gesundheit zu konzentrieren, wenn so etwas passiert. Oder auf das Schreiben. Die Szenen sind kurz. Drei Seiten schaffe ich immer. Manchmal ist die Szene auch nur eine Seite lang. Vielleicht spielt es alles keine Rolle mehr, aber ich schreibe. Was auch immer.

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