Dieses Bild ist mein absolutes Lieblingsbild. Ich habe immer mal wieder daran gearbeitet. Ich habe zuerst eine Skizze gemacht von einem Baum, der “verwunschen” aussehen sollte. Der Baum sollte meine Seele repräsentieren. Die Skizze ist dann so gut gelungen, dass ich entschlossen habe, etwas daraus zu machen. Das war vermutlich der erste Versuch (genau kann ich es nicht sagen, ist aber unheimlich lange her):
Der Hintergrund ist Aquarell. Dann habe ich den Baum vermutlich einfach mit schwarzem Buntstift darüber gemalt. Wie es wirklich war, weiß ich leider nicht mehr, weil es unendlich lange her ist. Ich war schon recht zufrieden, wollte aber keine glänzende Oberfläche, die durch den Stift entstand. Das nächste Bild wurde ein Aquarell. Es ist ziemlich gut geworden, aber immer noch zu klein und als mir irgendwann später ein größerer Keilrahmen in die Hände fiel, habe ich versucht, den Baum noch einmal größer in Acrylfarbe zu malen. Das war sehr chaotisch.
Im Hintergrund rechts sieht man das Aquarell (und noch weiter hinten das Katzenklo…). Im Vordergrund der Versuch in Acryl, den ich später nochmal verändert habe.
Bei dem Versuch die Farben genauso hinzubekommen, wie auf dem Aquarell, habe ich ziemlich oft korrigiert und der Farbauftrag wurde zu dick. Dann habe ich die überflüssige Farbe mit einem Spachtel abgekratzt. Dadurch sah das ganze irgendwann tatsächlich ziemlich interessant aus. Im Hintergrund habe ich sowohl grünliche, als auch rötliche Akzente eingebaut. Während diese Farben auf dem Aquarell so wirken, als würde man sich in einer Moor-artigen Landschaft mit einem knorrigen Baum befinden, wirkte das auf dem Acrylbild irgendwie kalt.
Die Äste (Dornen) sind nicht haargenau so wie ursprünglich. Auch wie der Baum auf dem Untergrund sitzt wirkt langweiliger. Im Aquarell scheint das Gras von Wasser unterbrochen zu sein, dass man nicht vom Himmel unterscheiden kann. Es entsteht eine Lücke im Bild, die es interessanter machte.
Die abgekratzte Farbe aus dem Hintergrund habe ich dafür verwendet, um den Stamm zu bearbeiten. Ich wollte keine so große schwarze Fläche. Mit dem Gras war ich überhaupt nicht zufrieden. Ich habe es nochmal mit einer anderen Farbe überarbeitet, aber die Grashalme sind einfach zu dick geworden und wirken nicht gut. Das Bild verliert an Kraft. Ich musste irgendwas tun, um das Bild noch zu retten und habe mit Hilfe einer kleinen Schablone einen Mond ins Bild getupft. Dazu habe ich einen richtigen Schablonen-Pinsel benutzt. Dann fiel mir auf, dass ich im Aquarell kleine Löcher in die schwarze Fläche gekratzt hatte. Das ist eine anerkannte Technik. In meiner Vorstellung waren das Glühwürmchen. Das brachte mich auf die Idee, aus dem sowieso schon kalt wirkenden Bild ein Winterbild zu machen.
Zufrieden bin ich immer noch nicht, weil auch das weiße Gras unglaublich unrealistisch aussieht. Ich habe darüber nachgedacht, die ganze untere Hälfte nochmal mit Schneeverwehungen zu übermalen. Es stört mich auch, dass man die Wurzeln des Baumes nicht sehen kann. Bei so großen Bäumen sieht man oft einen Teil der Wurzeln und ich hatte das auch in der Skizze so geplant. Irgendwann muss ich mich also wieder dran setzen und ein weiteres Dornenbaum-Bild malen.