Nur Punkte erlaubt

Heute hab ich wieder ca. eine Stunde oder so an meiner Geschichte geschrieben. Ich hatte mich vor den Fernseher gesetzt und war dabei eingeschlafen. Ich wachte aber pünktlich wieder auf, um noch bequem eine Stunde schreiben zu können. Offenbar merkt sich mein Gehirn die Zeit, in der ich schreiben will. Mein Körper war träge und lustlos, so wie immer, aber ich schleppte mich widerwillig zum PC. Ich fing an zu schreiben und alles war in Ordnung.

Natürlich drängt sich das Zwischenmenschliche wieder in den Vordergrund, denn daraus bestehen nun mal Geschichten. Ob es sich im Laufe der Zeit noch zu einer Art Abenteuergeschichte entwickelt, werde ich ja sehen. Die Sciencefiction-Elemente kann ich später immer noch mittels Recherche und nachlesen in Ratgebern bei der Überarbeitung verstärkt einbauen.

Erst mal eine Rohfassung haben, die den Namen auch verdient. Ein Anfang von Irgendwas, ohne Ende oder Mittelteil ist keine Rohfassung. Es muss nicht alles von Anfang an perfekt sein. Das Gerüst muss komplett sein. Also schreibe ich so weiter, verbessere noch nicht, selbst wenn mich etwas stört oder ich unzufrieden bin. Ich schreibe erst mal die grobe Geschichte, so wie ich sie mir vorgestellt habe. Dann kommt das Recherchieren, das Verbessern und an den Worten und Sätzen feilen. Es soll Spaß machen, das darf ich nicht vergessen. Ich will endlich mal eine Geschichte schreiben, die mir Spaß macht.

Recherchieren wäre heute Abend schwer, denn wir haben wieder nur 1,14 Mbit/s Internet. Ultra-langsam. So gar nicht Sciecefiction-mäßig. Ich habe mich wieder gemäß meines Rituals hingesetzt, mir Tee gekocht, Ohrstöpsel in die Ohren, Wolldecke drüber, Internetstecker raus. Es hat geholfen. Durch mein Fenster pfeift kalte Luft. Es ist ein altes Haus. Die Hitze des Sommers ist total vergessen. Wir haben wieder Regenwetter, Wind, die Blätter fliegen von den Bäumen. Das haben sie im Sommer schon getan, wegen der Hitze, aber nun ist richtig Herbst. Mit Kälte und Wind und allem, was dazu gehört. Zwischendurch scheint immer wieder die Sonne.

Mein Bruder hat eine gute Idee gehabt, wie man die Begriffe so hinkriegt, dass sie mehr nach Sciencefiction klingen. Die Frage ist aber, ob man in der Zukunft wirklich absichtlich komplizierte Begriffe für die Sachen nimmt, oder ob sich nicht in Zukunft alles mehr und mehr vereinfachen wird. Vielleicht werden die Leute auch dümmer, weil vieles vereinfacht wird und man für viele Sachen Computer oder Roboter hat. Vielleicht schreiben und reden wir später tatsächlich in einer Art Universalsprache wie in “Bis zum Nullpunkt des Sein” von Kurd Laßwitz. Vielleicht reden und schreiben die Menschen dann so vereinfacht, dass jemand aus dieser Zeit es gar nicht mehr versteht. Vielleicht hat sich auch eine Aliensprache durchgesetzt oder man kommuniziert mit Gedankenübertragung?

Das erste Kapitel handelt vom Weg zu einem neuen Job. Vielleicht zu langweilig, aber notwendig. Stadtbeschreibungen, fortschrittliche Transportmittel, wie die Menschen generell leben und was sie tun, die Familiensituation zeigen. Das passt alles hier rein. Da kann ich später noch viel hinzufügen und verbessern. Das zweite Kapitel handelt davon, dort anzukommen. Die Hauptperson lernt ihren direkten Vorgesetzten kennen. Diese Gespräche sind sehr wichtig. Zwischen ihnen muss es gleich ein besonderes Verhältnis geben. Eine Sympathie. Sie müssen zusammenhalten. Das dritte Kapitel wird eine Vorstellung des Arbeitsplatzes und der Tätigkeiten, sowie der neuen Kollegen sein. Die Gruppe, die später zusammen die Abenteuer bestreitet, ist somit komplett bekannt. Dann bin ich mit dem Anfang für die Rohfassung durch. Wenn ich mein Ritual beibehalte, wäre das in ein bis zwei Tagen. Morgen hab ich frei, da kann ich den ganzen Tag schreiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich hab heute wieder eine Übung aus “leichter leben ohne Stress” gemacht. Nur mit Punkten ein Bild gestalten. Es schien mir für eine Übung so spät am Tag einfach genug. Ich hackte die Punkte aufs Papier. Sie sind alle ungefähr gleich groß, zeigen aber manchmal in unterschiedliche Richtungen, weil ich abgerutscht bin. Oder weil ich die Ölkreide schräg gehalten habe. Flächen waren nicht erlaubt, also auch keine Kreise. Linien auch nicht. Ich versuchte mich an einem Katzengesicht, was gar nicht so leicht war. Ich muss nun auch nicht das Bild interpretieren, wie bei den anderen Übungen. Statt dessen muss ich mir einige Fragen beantworten.

Ich habe anfangs einfach ein paar schwarze Punkte über das gesamte Blatt verteilt. Es entstand ein Kreis. Ich entschloss daraus ein Katzengesicht zu machen. Die Punkte aufs Papier zu hacken, machte schon irgendwie Spaß. Ich konnte mich dabei fast besser konzentrieren, als beim Schreiben. Zumindest verdrängte die Aufmerksamkeit die Müdigkeit teilweise. Von selbst hätte ich mir nie so eine Technik ausgesucht. Eine neue Erfahrung. Man kann das Ergebnis noch schwerer kontrollieren.

Recherche zu Begriffen

Ich hatte mir vorgenommen, gleich zu recherchieren, wenn ich mir Fragen stelle:

Bedeutung von Gehirnwäsche aus dem Duden:

[Zitat] Versuch der gewaltsamen Veränderung der Urteilskraft und der [politischen] Einstellung eines Menschen durch starken physischen und psychischen Druck [Zitatende]

 

Der Begriff “Gehirnwäsche” (engl. Brainwashing) wurde zuerst 1950 vom amerikanischen Journalisten Edward Hunter verwendet, als er von der Behandlung der amerikanischen Soldaten in chinesischen Gefangenenlagern während des Koreakrieges berichtete.[1] Gehirnwäsche-Techniken wurden zurück bis zum ägyptischen Totenbuch dokumentiert und von missbrauchenden Ehepartnern, Eltern, selbsternannten Hellsehern, Sektenführern, Geheimgesellschaften, Revolutionären und Diktatoren verwendet, um andere untere ihre Kontrolle zu bringen und scheinbar bereitwillig zu manipulieren.[2] Diese Techniken haben nichts mit fantastischen Waffen oder exotischen Kräften zu tun, aber sie erfordern ein Verständnis der menschlichen Psyche und den Wunsch, diese auszubeuten. Durch ein besseres Verständnis dieser Techniken kannst du lernen, wie du dich und andere vor ihnen schützen kannst. (Quelle: WikiHow)

 

Bedeutung von Demoralisierung aus dem Duden:

  1. jemandes Moral untergraben; einer Person, Gruppe durch bestimmte Handlungen, Äußerungen o. Ä. die sittlichen Grundlagen für eine Gesinnung, ein Verhalten nehmen
  2. jemandes Kampfgeist untergraben, jemanden entnerven, entmutigen

 

Demoralisierung ist ein Prozess, durch den ein Akteur die psychologische Widerstandskraft eines Gegners mittels Ausübung von psychologischem Druck oder Gewalt zu brechen versucht. Die Demoralisierung gelangt bewusst – zum Beispiel als Folge von strategischen oder taktischen Entscheiden in militärischen Kampfsituationen, im Sport und in der Arbeitswelt – aber auch unbewusst in vielen kompetitiven Situationen zur Anwendung. Der Nutzen der Demoralisierung liegt darin, dass die Kosten eines Sieges – und darum geht es in kompetitiven Situationen – für den anwendenden Akteur sinken, da der Gegner seine eigene Stärke zunehmend in Frage stellt und dadurch an Widerstandskraft verliert. (Quelle: educalingo)

 

Bedeutung von Degeneration aus dem Duden:

  1. (Biologie, Medizin) sich zurückbilden, verfallen, verkümmern
  2. (abwertend) sich negativ entwickeln; körperlich oder geistig verfallen

Mit dem Begriff Degeneration bezeichnet man funktionelle und/oder morphologische Veränderungen einer Zelle, eines Gewebes, eines Organs oder des gesamten Organismus, die im Vergleich zur vollen physiologischen Leistungsfähigkeit eine Verschlechterung darstellen. Erkrankungen, die zu einer fortschreitenden Degeneration führen, nennt man degenerative Erkrankungen.

Umgangsprachliche Synonyme für die Degeneration sind “Rückbildung” und “Verfall”.

Charakteristisch für die Degeneration ist der schrittweise Kompetenzverlust einer Biostruktur, der sich schließlich als manifeste Erkrankung oder durch die Zeichen vorzeitiger Alterung bemerkbar macht. Degenerative Veränderungen können anlagebedingt sein oder aufgrund von chronischer Fehl- oder Überbelastung entstehen.

Die Rückentwicklung nicht mehr gebrauchter Körperteile im Laufe der Evolution oder der individuellen Reifung eines Organismus wird als Involution bezeichnet. Semantische Überschneidungen gibt es mit den Begriffen Atrophie und Dystrophie. (Quelle: DocCheck)

 

Ich lerne, dass Gehirnwäsche ein System von Belohnung und Bestrafung ist, womit versucht wird, Menschen in eine bestimmte Richtung des Denkens und Handelns zu bewegen. Demoralisierung könnte sein oder ist vielleicht eine Technik der Gehirnwäsche. Degeneration ist eher medizinisch zu verstehen. Ich habe zumindest nur eine ausführliche medizinische Erklärung gefunden. Die Rückentwicklung nicht mehr gebrauchter Körperteile im Laufe der Evolution wäre schon interessant in einem Sciencefiction. Welchen Körperteil werden die Menschen innerhalb der nächsten 80000 Jahre wohl zurück entwickeln? Das Gehirn vielleicht? Die Beine wegen fortschrittlicherer Fortbewegungsarten? Das Gehör und die Stimmbänder wegen fortschrittlicherer Kommunikationsarten? Man weiß es nicht, aber es ist eine Überlegung wert.

Vielleicht sollte ich mich morgen mal mit schöneren Begriffen beschäftigen. Zum Beispiel:

1. Resilienz

2. Regeneration

3. Widerstand

4. Selbstwirksamkeit

 

Listen to this article
Listen to
this article
Text to speech by Listencat
Text to speech
by Listencat