Durchhalten Tag 11

Es ist schon merkwürdig, dass ich als Sportmuffel gerade die Sportsachen immer schaffe, aber das Lesen, Schreiben oder Bild malen immer vernachlässige. Sport hilft vermutlich besser gegen die Art von Stress, die ich im Moment habe. Es ist die Art, wo man sich austoben muss, die Kraft in konstruktive Bahnen lenken muss.

Heute hab ich sehr getrödelt. Ich wollte ein paar von den Dingen, die ich normalerweise mache, auch mal wieder machen. Daher hab ich mir Cartoons angeschaut (Bobs Burger, ich hab so gelacht) und PC-Spiele gespielt. Ich hatte ein Spiel erwischt, dass sich im Grunde alleine spielt und hab dann während dessen im Internet recherchiert und die Qi Gong DVD laufen lassen.

Das Schlimme an der Krebssache ist, dass man sich so gehen lässt. Es ist immer der Gedanke vorherrschend: “Das hab ich mir verdient, weil ich so viel durchgemacht habe.” Der Punkt ist nur, dass es ja nicht hilft, sich gehen zu lassen. Es macht alles nur noch schlimmer. Impulskontrolle ist herabgesetzt, weil man immerzu denkt: “Wer weiß, wie lange ich das noch machen kann”. (Das Leben genießen) und dann tut man Dinge, die Zeit fressen und ungesund sind. Süßigkeiten, Kuchen, Fernsehen, sinnlos herumhängen. Warum gibt es eigentlich nur Tätigkeiten, die Zeit fressen? Alles kostet Zeit. Malen, Sport, Fernsehen, aufräumen, arbeiten. Warum gibt es eigentlich nichts, was einem Zeit einbringt? Wenn man auf diese Weise Zeit einsparen könnte, wie auf einer Sparkasse das gesammelte Kleingeld, dann könnte man am Ende damit einige Jahre oder Jahrzehnte überspringen. Und schwubbs wäre man im Jahre 3000 oder so, wo es ganz andere, schönere, bessere, schonendere und individuellere Krebstherapien gäbe. Wäre auch ne gute Idee für einen Sciencefiction Roman.

Dafür dass ich so viele Ideen habe, schreibe ich viel zu wenig. Und ich kriege auch zu wenig fertig. Ich sollte vielleicht mal nach einem Ghostwriter suchen. Aber den kann ich leider nicht bezahlen.

Und schubbs ist es schon wieder kurz vor Zwölf und ich muss morgen früh raus.