Gestern hab ich nicht alles geschafft, wie man sieht. Schreiben und Bild malen hab ich nicht gemacht. Ich hatte einfach keine Inspiration und war zu frustriert. Hab auch wieder etwas mehr fern gesehen.
Mit dem Bild malen hab ich es auch falsch angestellt. Ich hätte die Größe arg begrenzen müssen, damit meine Gedanken besser fokussiert sind. Genau das Gleiche mit den Worten. 1000 Worte sind zu viel für eine Tagesaufgabe. Ich hatte mir ja unlängst vorgenommen, dass ich nicht Masse will, sondern Klasse. Jedenfalls will ich nicht einfach nur sinnloses Blabla von mir geben. Eine Aufgabe und dann maximal 500 Worte, besser 250 oder 300. Das reicht gerade für eine e-Mail oder für einen Gedankengang. Das kann man schnell schreiben. Man muss sich auf das wichtigste begrenzen und dadurch wird sinnloses Gelaber weniger.
Was mich frustriert hat war die neue S3 Leitlinie zum Thema Brustkrebs. Unlängst wollte ich mir die schon mal durchgelesen haben, hab das aber nie geschafft. Und jetzt reicht auch ein Absatz, damit ich total frustriert bin. In bestimmte anderen Ländern kommt man ohne Passwort offenbar gar nicht an so eine Leitlinie heran. Statt dessen gibt es die Ultra-Kurzform für Patienten. Die wissen schon warum. Da steckt so viel Menschenverachtung in der Leitlinie, es ist zum kotzen. Frauenverachtung, denn die meisten Opfer der Krebstherapie sind ja Frauen. Nein, es ist nicht zum Wohle der Patienten, wenn da Empfehlungen mit dem Satz untermauert werden, dass es keine Überlebensvorteile, wohl aber Risiken für die Patientin hat, es so zu machen. Mit welchen Nebenwirkungen die Frauen dann den Rest ihres Lebens fristen, ist den Ärzten offenbar ganz egal. Schließlich schreiben die sich ihre Leitlinie so zurecht, wie sie sie haben wollen. Da ist keine entfernte Geheimgesellschaft, die sich um Leitlinien für Krebs kümmert, nein, das machen die selbst. Und wer nicht zu diversen Kongressen kommen kann, der kann Verbesserungsvorschläge online machen (nur für Ärzte, die sollten das mal für Patientinnen öffnen, wäre gespannt, was dann passiert). Ich habe das vor einigen Monaten selbst gesehen. Bin ich undankbar? Nein, bin ich nicht. Den Ärzten, die mich beruhigt haben, die mir meine Fragen beantwortet haben und die sich um mich gesorgt haben, bin ich dankbar. Aber man muss sich vom System “Krebstherapie” darum noch lange nicht wie ein Stück Fleisch behandeln lassen. Rohware, Menschenmaterial. Es wird mit der Angst vor dem Krebs gespielt. Sie testen manchmal aus: “Was macht diese Patientin wohl alles mit?” Einige jedenfalls. Und natürlich kann man Patienten auch gut erpressen. Kein Arzt muss eine Patientin mit Brustkrebs behandeln. Brustkrebs ist kein Notfall. Wenn ein Arzt nicht nach Leitlinie handeln kann (Leitlinie, das ist nur eine Empfehlung, kein Gesetz), der schickt lieber jemanden mit Krebs nach Hause? Wo sind wir denn? Im Land der Zwangstherapie? Okay, meine Therapie ist vorbei. Einiges musste ich machen, obwohl ich es nicht wollte, anderes konnte ich durchsetzen. Ich hab sogar das Gefühl, dass ich privilegiert behandelt worden bin, trotz dem ganzen Zwang mit der Leitlinie. Einfach nur darum, weil ich die Möglichkeit hatte, die duale Blockade zu bekommen. Aber immer wieder muss ich an die denken, die jetzt erst ihre Diagnose kriegen. Ich weiß, wie die sich fühlen. Und einige werden untergehen im Strudel der Therapie und Leitlinienwillkür, weil sie nie gelernt haben, sich zu Wort zu melden. Und selbst wenn, dann interessiert es nicht, weil Brustkrebs ja kein Notfall ist.
Aber Schluss jetzt. Mein Yogatuch ist noch im Trockner. Heute fehlt mir noch Qi Gong. Dann werde ich zwei Kapitel lesen. Eins für heute und eins für gestern. Ob ich es noch schaffe, das komische Bild von Heute online zu stellen, weiß ich nicht.
Ich muss an etwas anderes denken. Leider bin ich mit der Recherche zu den beiden Artikeln übers Rauchen nicht weiter gekommen. Vormittags musste ich heute auf dem Festland arbeiten. Es war schöne Arbeit an der frischen Luft. Den Hund haben wir einfach mitgenommen. Gestern war auch alles sehr eng, weil ich noch mit meiner Mutter einkaufen war.
Heute hab ich mir Getreidebrei gemacht. Ich hab einfach alles, was ich so habe, gemischt: rote Linsen, Belugalinsen, Sojaflocken, Amaranth, Quinoa, Buchweizen. Hab ich noch was vergessen? Glaub nicht. Hab ich ordentlich gewürzt und auch alles aufgegessen. Karotten und Knoblauch waren auch noch drin. Ich dachte, es würde mich satter machen, aber nein. Hat leicht geschmeckt.
Seitdem ich jeden Tag so viel Sport mache, bin ich viel weniger müde. Eigentlich nur noch wenn ich nicht gut schlafen konnte, spät zu Bett ging und die Arbeit sehr stressig war. Spät zu Bett gehen sollte nicht mehr so oft vorkommen. Ich lege mich nicht mehr automatisch ins Bett und ruhe mich aus. Das macht erst recht müde. Jeden Tag Qi Gong machen ist eine Sache, die ich schon machen wollte, seit ich die erste DVD habe.