Acryl wollte ich schon immer ausprobieren. In der Schule hatte ich schon mal Gelegenheit, das zu testen, weil wir auf der Fachoberschule auch Gestaltung hatten. Wir sollten ein bekanntes Kunstwerk in mehrere Felder aufteilen und jedes Feld mit einer anderen Technik kopieren. Ich habe mir für die Acrylfarbe den schönsten Ausschnitt ausgesucht. Aber das wars dann auch schon mit mir und Acryl.
Zu Hause hab ich dann nur mit Aquarellfarbe gemalt. Da fehlt die Möglichkeit, Bilder komplett zu übermalen und etwas neues draus zu machen. Wenn etwas nicht gelingt, hat man Papier und Farbe verschwendet. Das ist schlecht für mich, weil ich fast nie irgendwas plane. Ich fange immer irgendwie an und hoffe, dass es was wird. Ich warte, bis ich inspiriert bin.
Bei dem Bild unten dachte ich auch nicht, dass daraus mal was wird. Ich habe alte Fotos von mir gefunden, aus meiner Nicht-Digital-Zeit und alle rausgesucht, die evtl. ein schönes Motiv abgeben könnten. Die anderen habe ich weggeworfen. Der Stapel ist aber immer noch sehr groß. Das Foto hab ich im Wald gemacht. Es ist wahrscheinlich Jahrzehnte her. Es war gerade alles grün und die Sonne schien. Das Bild ist ein Versuch von 2013, also ganz neu.
Ich habe eine Technik ausprobiert aus dem Buch “Meisterschule malen mit Acryl”, die mit Ölkreide zu tun hat. Man legt eine Schicht in Ölkreide an und malt einmal drüber. Dann kann man die Acrylfarbe an den betreffenden Stelle wieder abkratzen und die Kreide wird wieder sichtbar. Es ist vielleicht nicht das beste Motiv, um diese Technik auszuprobieren, aber an den Baumstämmen sieht man die Kreidestriche in gelb und schwarz, die Sonneneinstrahlung verdeutlichen sollen und die Bäume plastischer machen. Auch unten im Gras hab ich einiger solcher Stellen, die nur zum Teil freigelegt wurden.
Ich hab das Bild ziemlich schnell gemalt. Ganz zum Schluss noch die gelblichen Blätter im Vordergrund ergänzt und am Ende war ich überraschenderweise zufrieden.