Positives Denken ist nicht nur Quatsch

Im Gegensatz zu anderen Leuten, die nur Sinn entleerte Floskeln von sich geben zu diesem Thema, hatte ich damals tatsächlich zwei von den Büchern zum Thema positives Denken gelesen. Das ist unendlich lange her und ich habe sie beide weiter verschenkt an Familienmitglieder. Ich habe damals intensiver gelesen, als heute. Ich habe mehr gelesen und alles aufgesaugt. Ich habe gespürt, dass es mir hilft. Über manche Dinge beim positiven Denken habe ich mich sehr geärgert. Aber ich hab einfach darüber hinweg gelesen, nach dem ich mich eine Weile darüber aufgeregt hatte. Manche Dinge haben mir sehr geholfen. Wer weiß, vielleicht wäre ich ohne diese Bücher niemals aus meiner Passivität, meinem Vermeidungsverhalten und meiner Aufschieberitis heraus gekommen.

Inzwischen habe ich mir mehrere Bücher zu dem Thema Prokrastination gekauft und einige sogar schon begonnen, zu lesen. Aber das ist alles theoretisch. Und nie wieder habe ich so etwas einfaches und wirksames wieder gefunden, wie das “Tue es gleich” aus dem Büchern über das positive Denken. Natürlich ist das nicht in jedem Fall hilfreich. Menschen mit Selbstmordtendenzen oder extremer Risikobereitschaft, mit selbst schädigenden Verhaltensweisen oder Risikoverhalten, sollten diese Technik lieber nicht zu oft anwenden. Aber für mich, gefangen in meinem Kopfgefängnis zwischen meinen grübelnden Gedanken und verdrängten Erinnerungen, war es die Rettung. Ich hätte sonst vermutlich niemals mein Gefängnis der Passivität verlassen können. Warte nicht auf den richtigen Zeitpunkt, oder bis Du Dich passend fühlst, sondern mach es einfach.

Überarbeitete Deinen Lebenslauf, fange an das Buch zu lesen, dass schon ewig im Regal steht, schreibe an Deinem Roman, fange an im Garten zu arbeiten, schicke Deine Bewerbungen ab, mache die Telefonanrufe, die Dich weiter bringen, schalte endlich mal rechtzeitig den PC aus und geh zu Bett, Füge eine Einheit Qi Gong oder Tai Chi in Deinen Alltag ein, auch wenn es sich gerade so anfühlt, als würde es nicht 100% passen. Es ist sehr wichtig, dass man diese Technik nur bei Handlungen anwendet, die einen weiter bringen und die hilfreich und gesund sind. Niemand braucht so eine Technik, um sich weiterhin ungesund zu verhalten oder zeitraubende leere Tätigkeiten denen vorzuziehen, die wirklich etwas bringen.

Es ist nicht alles schlecht, was vom positiven Denken kommt.

Manchmal sind es die einfachsten Dinge, die einem am meisten helfen.

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