Einfach anfangen

Keine neue Methode, aber eine Methode. Da ich nun schon zweimal Krebs hatte, sollte ich vielleicht meine Projekte endlich mal in Angriff nehmen. Vielleicht habe ich ja gar nicht mehr die Zeit, alles endlos vor mir herzuschieben. Könnte ja sein. Das eine ist mein Garten, das andere ist mein Geschreibe. Auch meine Magnolie meint, es ist Zeit, endlich zu blühen. Und zwei Achtsamkeitskarten, die ich gezogen habe, erzählen mir, wie wichtig es ist, jeden Moment zu genießen.

Der Zeitreiseroman

Ich habe entschlossen, meinen Zeitreiseroman anders aufzubauen und hab dann einfach losgeschrieben. Zwar hat das Losschreiben auch schon mehrere Tage gedauert, aber immerhin hab ich es heute mal geschafft. Als einzige Motivation fürs dran bleiben, könnte ich die Teile immer wieder hier veröffentlichen. Aber ist das klug? Das Coppyright bleibt trotzdem bei mir. Wenn jeder den Roman schon kennt, wird es vielleicht niemand mehr kaufen, aber wenn es nicht fertig wird, auch nicht. Also was tun? Ich erkenne ungünstige Passagen besser, wenn ich weiß, dass es veröffentlicht wird. Die Belohnung kommt sofort (die Veröffentlichung) und nicht erst nach Jahren oder gar nicht. Jedenfalls hab ich jetzt eine Struktur gefunden, innerhalb der einige meiner Ideen funktionieren werden.

 

Der Zeitreisende (Romananfang)

Der Super-Revisor stand vor dem Simulator und beugte sich so weit vor, dass John das Glitzern in den Augen des alten Mannes auffiel. Dort spiegelte sich das Fenster des Klassenraumes noch. Bald wäre die Tür geschlossen und es wäre dunkel, bis John die Bilder des Simulators verinnerlichen würde. Seine Hände waren feucht und krallten sich in den Emotions-Handschuh. Sein ganzer, eher kompakter Körper, war in einen schweren Anzug verpackt, damit er die Simulation so erleben würde, als wäre alles echt. Er hatte Angst, aber wenn er Zeitreise-Agent werden wollte, musste er diesen Test absolvieren. Der Super-Revisor hatte schüttere Haare, war sehr klein, stand da etwas krumm, vielleicht hatte er sogar einen leichten Buckel. John fragte sich, warum sein Lehrer nicht schon lange eine genetische Verbesserung hatte vornehmen lassen. Die Brille rutschte ihm andauernd, so dass er – auch jetzt wieder – ständig beim Sprechen inne hielt, um sie sich auf die Nase zurückzuschieben. Seine Stimme war zittrig und sanft. Man konnte diesen alten Mann sehr leicht unterschätzen, wenn man ihn nicht kannte. Er war nicht nur der weiseste Mann auf diesem Planeten, oder der mit dem meisten Wissen über die Zeit und Zeitreisen allgemein, sondern beherrschte auch mehrere Kampfkünste perfekt.

Haben sie alles verstanden, was ich ihnen erklärt habe, Rekrut John Zeitvogel?“

Ja, Meister Gunna!“

Sind sie sich des Risikos bewusst, emotional traumatisiert zu werden?“

Ja, Meister Gunna!“

Sind sie trotzdem und immer noch damit einverstanden, diesen Test zu absolvieren, um die Prüfung zum Zeitreise-Agenten zu bestehen?“

Ja, Meister Gunna!“

Gut, dann geht es jetzt los. Ich wünsche ihnen viel Glück. Geben sie alles, mein Sohn, denn eine zweite Chance gibt es nicht!“

John wollte wiederum antworten, aber der Super-Revisor hatte schon die Klappe geschlossen und der Simulator drang in Johns Gehirn ein.