Schreibmarathon ENDE, Romanschreiben ANFANG

Wie erwartet, konnte ich den Schreibmarathon zwar nicht zu Ende schreiben, aber mit meiner Geschichte bin ich trotzdem gut vorangekommen. Ich hab eine kurze Kapitelübersicht fertig und den Anfang noch einmal in mehrere Kapitel aufgeschlüsselt. Die ersten Kapitel sind jetzt zumindest schon mal Sinneinheiten. Beim Ausschreiben meiner Ideen habe ich gemerkt, dass noch enorm viel Arbeit drin steckt. Im Mittelteil habe ich bisher Zwölf vorläufige Kapitel, die sich sicherlich auch noch in mehrere Sinneinheiten aufteilen lassen. Es würde mich wundern, wenn es nicht so wäre.

Ich bin sehr zufrieden mit der Entscheidung, es zu einer Liebesgeschichte zu machen. Erst mal sind Liebesgeschichten sowieso überall mit drin. Sie sind universell. Zweitens passieren zwar schreckliche Dinge in meiner Geschichte, doch das soll nicht der Schwerpunkt sein. Schwerpunkt sind die Gefühle der Protagonisten und ihre Erlebnisse und Reaktionen darauf, wie sie daran wachsen. Es soll sich niemand an diesen Dingen hochziehen können, oder sich künstlich gruseln und ekeln aus Langeweile, sondern es soll mit den Opfern bzw. Helden mitgefühlt werden.

Die Arbeit an einem Roman lässt sich meiner Meinung nach in drei große Bereiche aufteilen.

Im ersten Teil hat man eine Idee und entwickelt diese weiter, bis man die Handlung weitestgehend im Kopf bzw. auf dem Papier geplant hat, bis zur Kapitelübersicht. Das kann, wie ich gemerkt habe, sehr viel Arbeit sein. Auf keinen Fall darf man die Arbeit an den eigenen Ideen vernachlässigen. Es ist hauptsächlich Denkarbeit. Egal, ob man in dieser Phase schon etwas aufschreibt, man denkt ständig darüber nach, bis man die Lösung gefunden hat. Manche Denkfehler fallen, mir zumindest, aber leider erst auf, wenn man die Ideen dann versucht, auszuformulieren. Ein paar Kapitel oder Szenen probehalber zu schreiben, wäre also nicht verkehrt. Es ist auch wichtig, dass man weiß, wie es geht, dass man sich und die eigenen Ideen nicht kaputt plant, sondern die notwendigen Schritte geht. Nicht mehr und nicht weniger.

In der zweiten Phase fängt man an zu schreiben. Ich habe jetzt auch immerhin schon ca. 4 Kapitel, mit denen ich fast zufrieden bin. Das ist Knochenarbeit, im wahrsten Sinne des Wortes. Man versucht, die Ideen für einzelne Szenen des Romans auszuformulieren, sie in etwas zu verwandeln, was nach einer Geschichte klingt und keine Zusammenfassung mehr ist. Also hier geht es nicht um die Wortanzahl, wie im Schreibmarathon, nicht um Quantität. Hier geht es um die Qualität der Aussage. Man muss es schaffen, für das, was man beschreiben will, zeigen oder skizzieren will, die passenden Formulierungen zu finden. Eine Kapitelübersicht und Klarheit darüber, was in der Handlung vorkommt, helfen dabei, sind vielleicht sogar zwingend notwendig. Daraus macht man nun die Substanz der Geschichte, die man erst mal aufs Papier bringen muss. Darum ist es so wichtig, dass man mit dem ersten Schritt wirklich durch ist. Das war leider immer der Punkt, an dem es bei mir mangelte. Ohne Plan verliere ich den Überblick. Bin halt kein Genie. Macht aber auch nichts. Dafür hab ich ja ganz viel Fantasie.

Dann folgt irgendwann, falls man damit jemals fertig werden sollte, die Überarbeitung. Soweit bin ich noch lange nicht, das begreife ich nun. Die kleinen Korrekturen, dass herum feilen an einzelnen Formulierungen sind nicht die echte Überarbeitung, sondern gehören zur Phase 2. Erst sucht man die richtigen Worte, dann überprüft man alles noch einmal, denn am Schluss geht es noch mal um Perfektion für die Veröffentlichung. Logische Fehler sollten schon in der zweiten Phase ausgemerzt sein. Aber wie gesagt, soweit bin ich noch nicht.

Hund