Tag 5. Was soll ich sagen, ich hab es tatsächlich geschafft, mehr zu schreiben, als ich »soll«. Eines dieser Kapitel ist ganz grob gestrickt und bietet unglaublich viel Raum für spätere Überarbeitungen. Sehr, sehr viel Raum. Den Anfang habe ich mir schon zwischendurch vorgenommen, obwohl es zeitraubend ist, während des Schreibens zu überarbeiten, aber man ist auch noch mitten in der Geschichte drin, was ein Vorteil ist. Ich schreibe nun die Kapitelübersicht und den Rohtext gleichzeitig, überarbeite die Kapitelübersicht, wenn ich was im Rohtext verändere und ändere den Rohtext, wenn ich was an der Kapitelübersicht verändere. Das gibt mir zu denken, denn so soll es ja vermutlich nicht sein. Erst der Plan, dann der Text, oder? Aber kann jemand, mit so wenig Erfahrung, den Text schon so so gut durchplanen? Ich will pro Kapitel höchstens eine Seite planen. Sonst wird die Planung am Ende mehr Arbeit, als der eigentliche Text. Es gibt so viele Möglichkeiten, eine Szene zu schreiben. Wann es günstig ist, die Perspektive zu wechseln, wie man anfängt, wie man Spannung oder überhaupt Emotionen reinbringt. Allein die Dialoge! Im Moment schreibe ich nur irgendwas hin, was irgendwie grob zum Plan passt. Der Rohtext ist dann im Grunde genommen der eigentliche Plan für das Endergebnis. Keine Ahnung, ob das richtig ist, aber wenn ich erst die Kapitelübersicht fertigmachen würde, könnte ich den Schreibmarathon nicht mitmachen und würde den kostbaren Motivationsschub verlieren.